Ich suche Kindheitsträume
Welchen Kindheitstraum haben Sie sich erfüllt?
Gab es einen Lebenstraum, auf den Sie hingearbeitet haben?
Was haben Sie getan, um sich ihn zu erfüllen?
Ich sammle diese Träume für ein Projekt, um damit Kinder und Jugendlichen Mut zu machen, ihre Ziele zu verfolgen. Auf die Idee für das Projekt hat mich eine 12-jährige Schülerin gebracht, deren Lebentraum ist, Soloflötistin zu werden.
Auch wenn Sie niemals Soloflötistin,
sondern Maurer/in oder Arzthelfer/in werden wollten, (Traumberufe)
wenn Sie von einem großen Haus oder einem Bauernhof, einem Leben auf Hawaii oder in der Einsamkeit geträumt haben, (Orte)
einem Bummel auf der Champs-Elysees oder dem Besuch eines Konzertes von den Rolling Stones ersehnt haben, (Erlebnisse)
den Papst treffen oder vier Kinder kriegen wollten, (Menschen)
von einem Autogramm von Niki Lauda oder einem Hund geträumt haben, (Besitztümer),
wenn Sie sich schon als Kind für Umwelt oder Frieden engagieren wollten (Visionen)
oder Klavier spielen oder Seiltanzen wollten (Fähigkeiten),
freue mich besonders auf IHREN Traum.
Schreiben Sie mir an kindheitstraum@birgit-ebbert.de.
Herzlichen Dank im Voraus
Birgit Ebbert
Liebe Birgit,
ich wollte als Jugendliche, da ich schockiert war von den traurigen, griesgrämigen Gesichtern der Menschen in der Straßenbahn, ebenso wie vom Wettrüsten (Anfang der 80er), „der Welt“ etwas geben – in meinem jugendlcihen Enthusiasmus. Ich wollte ihnen Freude, Liebe, Vergnügen geben, nach dem Motto „Unter dem Pflaster, da liegt der Strand“. Ich wünschte mir eine knallbunte, friedliche Welt mit leidenschaftlichen und glücklichen Menschen.
Liebe Kirstin,
das ist ja wirklich ein sehr anspruchsvoller Traum. Konntest du etwas tun, damit er sich erfüllt? Einen solchen Traum kann man ja nur in kleinen Schritten wahrmachen, oder?
Liebe Grüße
Birgit
Liebe Birgit, danke für deine Zusendungen, besonders für die jüngste mit den Kindheitsträumen. Darauf komme ich vielleicht – hoffentlich – zurück. Ich erinnere mich aus dem Stand nicht an großartige Kindheitsträume, obwohl ich in den letzten Monaten ziemlich belustigt an meinen Erinnerungen gearbeitet habe, um herauszufinden, was vielleicht, unter Umständen, wahrscheinlich oder sicherlich nicht so geschehen ist, wie ich inzwischen meinem Gedächtnis abnehme. Wenn ich zurückschaue, habe ich nach deiner Anregung eher den Eindruck, vieles in meinem Leben sei so velaufen, wie ich es mir als Kind hätte träumen lassen können. Als Kind war ich bis zum reiferen Alter von etwa zwanzig Jahren zu wenig klug, um mir zu wünschen, dass ich irgendwann das Gefühl und dann auch das Bewußtsein entwickeln könnte, einen Sinn in dem zu sehen, was ich tu und was ich aus den Chancen meiner Begegnungen mache. Heute könnte ich natürlich so tun, als hätte ich mir als Kind schon genau dieses gewünscht. Aber das wär sowas von gelogen. Und heute – so im Alter zwischen 71 und 72 Jahren – bin ich froh darüber, dass sich in meinem Leben Ideen, Visionen und Wünsche erfüllt haben, die eine ganze Reihe von Nächten als Kinderträume ausgefüllt hätten. Vielleicht nicht gerade 1001, aber schon einige. Und nicht eine davon wäre real geworden ohne die Menschen, denen ich über den Weg gelaufen bin. Ich habe eigentlich nichts aus mir selber heraus gemacht, sondern immer und immer wieder nach dem Zusammentreffen mit dem Geist und dem Gefühl von großartigen Personen, die schon sehend und wissend ihr Leben angingen. Es ist für mich seit dem Studium des Buchs von Karlfried Graf Dürckheim „Durchbruch zum Wesen“ zutiefst befriedigend, mit Menschen zusammenzukommen, die sich auch mitten im Leben sehen und gelassen ertragen oder gestalten können. „Gelassen ist, wer sein kleines Ich gelassen hat.“ Glaubst du, man könne einen solchen Kindheitstraum gehabt haben? Na eben. Ich fühle mich geehrt, dich zu kennen und dich zu meinen guten Freunden zählen zu dürfen. Darf ich doch, oder? Und schöne Weihnachten auch noch, obwohl ich damit eigentlich längst nix mehr am Hut habe. Ganz Liebe Grüße. Volker
Ich habe mir meinen Kindertraum erfüllt. Ich lag als 7-Jährige im Krankenhaus – die Mandeln mussten raus. Leider war auf der Kinderstation kein Bett mehr frei und so landete ich auf der Inneren für Erwachsene. Dort lagen leider drei sauertöpfig schauende ältere Damen, die nicht über meine Anwesenheit begeistert waren. Kinder waren für sie nur schreckliche, laute ungezogene Gören. Tief traurig lag ich eine ganz Woche mit den Damen im Zimmer und als ich die Krankenschwester mal um ein Kinderbuch bat, wurde ich nur ausgelacht und die alten Damen kicherten hämisch. Ich hab in dieser Zeit viel geweint, aber auch nur unter der Bettdecke, denn egal, was ich machte, ich war für sie nur ein Störenfried, den man unter Kontrolle halten musste. Ich bekam ältere Magazine und ich tröstete mich dann mit den Bildern darin. Da schwor ich mir, wenn ich groß wäre, selbst Kindergeschichten-Bücher zu schreiben, um sie dann in Kindekrankenhäusern zu verteilen. Ja, dieser Gedanke tröstete mich etwas …
Leider hat sich mein Traum etwas länger hingezogen, aber vor ca. 10 Jahren war es soweit. Ich habe mein erstes Kinderbuch geschrieben und mit den allerersten Exemplare bin ich in Berlin in verschiedene Krankenhäuser-Kinderstationen gegangen und habe viele Bücher von mir verteilt und habe mir somit meinen innigsten Kinderwunsch erfüllt. Seitdem sind viele Fabeln, Märchen und Geschichten (so heißt auch mein neuestes Buch) hinzu gekommen, die ich natürlich zu allererst auf Kinderstationen verteile.
Hallo Birgit,
ich wollte eigentlich immer Lehrerin werden.
Doch dann war ich zu bequem zu studieren und dann nach Jahren vielleicht keinen Lehrerposten zu bekommen.
Ich habe meinen Wunsch aber dann doch irgendwie erfüllt, indem ich seit der Schule immer wieder Nachhilfeunterricht gegeben habe. So konnte ich Kindern auch etwas beibringen und mir machte das unheimlich viel Spaß. Das war dann ein schöner Ersatz für mich und ich fühlte mich bestätigt in meinem Können.
Seit kurzem bin ich freiberuflich tätig als Journalistin, Texterin, Lektorin und Autorin und da finde ich auch große Erfüllung.
LG an Dich
Karin Sebelin
http://www.presse-service.biz
http://www.karin-sebelin.de
http://www.mein-kindermagazin.de
P.S. Ich finde Dein Projekt übrigens ganz toll!
Hallo, Birgit!
Meinen Kindheitstraum, Lehrer zu werden habe ich verwirklicht. Unser Französisch-Lehrer, genannt „Pascha“ war der Anstoßgeber dafür. Am Ende so mancher Schulstunde ließ er uns „Teekesselchen“ spielen. Das fand ich als 10-Jähriger so toll. Später hatte ich noch „Schiffsbauer“ oder „Meteorologe“ in Betracht gezogen. Aber in unserer Stadt gab es damals eine Pädagogische Hochschule. So war der Weg vorgezeichnet.
Hallo, Gerd-Ulrich, herzlichen Dank für den Kindheitstraum – es hört sich so an, als wären Sie zufrieden damit. Viele Grüße Birgit
„Lesen lässt Flügel wachsen“ – Mehr dazu und einige meiner Ideen auf der Webseite unten. Viel Erfolg wünscht allen „Kindern“ dieser Welt 🙂
phb
[…] mein Text ist online! Ist ja witzig! Frau Ebbert hatte mich gebeten, für Ihr Projekt „Kindheitsträume“ ein Statement zu verfassen, was ich natürlich gerne gemacht habe. War ganz nett, mal ein […]
Aufgrund der Gute-Nacht-Geschichte, die ich mit 7 Jahren vorgelesen bekam und die von einem Jungen in den damaligen „Bodelschwinghschen Anstalten“ handelte, wollte ich Kinderschwester werden. Als meine Mutter mir erzählte, dass ich den Kindern dann auch Medikamente mit der Spritze geben müsste, war der Traum vorbei: Damals hatte ich eine panische Angst vor Impfungen und konnte mir nicht vorstellen, andere pieksen zu müssen.
Ich bin Logopädin geworden und kann Kindern und Erwachsenen sowohl pädagogisch als auch medizinisch helfen – das kommt dem alten Traum sehr nahe.
Hallo,
ich träumte immer von einer Welt in der man mich lieben konnte,
ich träumte davon nicht einfach nur ich zu sein sondern jemand der es wert ist jemand zu sein. Ich fühlte mich immer verlassen und in meinen träumen gab es immer jemand dem ich wichtig war ich habe selbst heute manchmal noch solche träume. Es ist die Geborgenheit die jeder hatte und ich suchte. Doch ich sehnte mich danach einen Vater zu haben der mich so akzeptieren konnte wie ich war. Doch leider wurde dieser schmerz von keinem wahrgenommen und ich trage ihn bis jetzt in mir doch keiner konnte mir helfen, außer die Welt in die ich flüchten konnte, meine träume. Dort wo alles gerecht war, keine meiner Schwestern wurde mir vorgezogen, ich bekam Umarmungen und konnte lachen und zwar wirklich lachen. Meinem Herz ging es immer gut in dieser zeit doch sobald ich wieder die Realität wahrnahm setzte ich schon damals das unechte Glücklichsein auf. Jetzt merke ich wie falsch es von mir war diese Träume nicht in die Wirklichkeit zu übertragen doch leider ist es jetzt zu spät und die träume werden immer träume bleiben. ich denke Kindheitsträume sind sehr wichtig und eher so etwas wie eine Prinzessin zu sein oder einen Ausflug zum Meer machen ich wünschte solche träume hätte ich gehabt aber leider war es nie so